Projekt

Daten zum Projekt

Passantinnen

Initiative: "Originalitätsverdacht?" Neue Optionen für die Geistes- und Kulturwissenschaften (beendet)
Ausschreibung: Komm! ins Offene...
Bewilligung: 19.10.2015
Laufzeit: 1 Jahr

Projektinformationen

Im Zentrum des Essays steht die Passantin, eine ambivalente Figur, deren Status zwischen Objekt und Subjekt schwankt: Einerseits verlockt die Passantin zu Projektionen und Phantasmen, andererseits wird sie selbst immer wieder zum Subjekt der Handlung. In unterschiedlichen "Szenen" soll derjenige Moment bestimmt werden, an dem die Passantin aus der Imagination, dem Bild, heraustritt und sich "ins Offene" begibt. In der abendländischen Kunst (von Botticelli, Manet bis Richter), der Literatur (von Dante, Baudelaire, Proust bis zum Surrealismus) und der frühen Fotografie gibt es eine Vielzahl weiblicher Gestalten, die als Passantinnen auftauchen und zu zentralen Figuren werden. Aber offenbar wird die Passantin von der Figur des Flaneurs verdeckt, der sie als sein beharrlichstes Liebesobjekt einerseits überhaupt erst hervorgebracht hat, andererseits jedoch den Blick auf sie und ihre Geschichte verstellt. An ausgewählten Beispielen soll gezeigt werden, dass die Passantin eine Geschichte hat, in der Erkenntnis und Gefühl, Epistemologie und Ästhetik, Subjekt und Objekt in raffinierter Weise miteinander verquickt sind. Für den Essay wird die Künstlerin Michaela Melián eine Bilderstrecke von Passantinnen erstellen.

Projektbeteiligte

  • Priv.-Doz. Dr. Cornelia Wild

    Universität München
    Fakultät für Sprach-und Literaturwissenschaften
    Institut für Romanische Philologie
    München