Daten zum Projekt
Initiative: | Transformationsprozesse in der arabischen Welt |
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Ausschreibung: | Gewalterfahrungen, Traumabewältigung und Erinnerungskultur – kooperative Forschungsvorhaben im arabischen Raum |
Bewilligung: | 29.06.2016 |
Laufzeit: | 4 Jahre |
Projektinformationen
Der Arabische Frühling endete in Syrien in einem grauenhaften Bürgerkrieg. Schätzungen zufolge befindet sich ungefähr die Hälfte der syrischen Bevölkerung auf der Flucht, entweder im eigenen Land oder in den Nachbarländern. Bürgerkriege verursachen psychologische Traumatisierungen bei einem beträchtlichen Teil der Zivilbevölkerung. Allerdings gibt es bisher nur wenige Studien zu diesem Thema aus dem Nahen Osten oder Nordafrika. Über die individuelle Beobachtungsebene hinaus geht Kriegstraumatisierung einher mit einem erhöhten Ausmaß an Gewalt in der Familie. Beobachter haben in syrischen Flüchtlingslagern exzessive häusliche Gewalt festgestellt. Das geplante Projekt beabsichtigt, unterschiedliche Quellen der Gewalt (wie etwa Krieg, Gemeinden oder Familien) in Beziehung auf seelische Gesundheit (nämlich posttraumatische Belastungsstörung und Depression) zu untersuchen. Die anvisierte Studienregion im Nordirak ist einzigartig, da sie Flüchtlinge und Binnenvertriebene mit arabischem und kurdischem Hintergrund sowie syrischer und irakischer Nationalität beherbergt. Mittels einer Befragung von 1200 Flüchtlingen sollen die Prädiktoren für Beeinträchtigungen der seelischen Gesundheit und für häusliche Gewalt untersucht werden, unter besonderer Berücksichtigung von Ethnie, Nationalität, Geschlecht und der Interaktion dieser Faktoren.
Projektbeteiligte
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Prof. Dr. Frank Neuner
Universität Bielefeld
Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft
Klinische Psychologie und Psychotherapie
Bielefeld
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Dr. Azad Ismail
Koya University
Faculty of Science and Health, Clinical Psychology
Erbil, Koya
Irak
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Dr. Hawkar Hussin
Koya University
Faculty of Science and Health, Clinical Psychology
Erbil, Koya
Irak