Projekt

Daten zum Projekt

Literarische Sympathie

Initiative: Opus Magnum
Bewilligung: 25.04.2017
Laufzeit: 1 Jahr

Projektinformationen

Das Opus Magnum ist 2022 erschienen: Verena Lobsien: "Die vergessene Sympathie". Verlag Brill/Fink Sympathie ist eine der Grundbedingungen ästhetischer Erfahrung; sie ist Matrix literarischer Wirkung. Gegenstand der Studie ist eine Poetik der Sympathie, in der Literaturgeschichte als Sympathiegeschichte erzählt wird. Diese erscheint ihrerseits als Geschichte fundamentaler Veränderungen im menschlichen Welt- und Selbstverständnis, die natürliche und physiologische Zusammenhänge ebenso affizieren wie Grundlagen bürgerlicher Soziabilität. Das Verständnis von Literatur, das sich in dieser Verschränkung von Ideen- und Textgeschichte eröffnet, erweist die lebenspraktische Relevanz textueller Dynamiken in der Bezeugung mikro-makrokosmischer Relationen, die Leib und Seele, Hiesiges und Jenseitiges verbinden; in der Einrichtung von Ökonomien des Mit-Empfindens; in der Artikulation und Wiederherstellung von Organologien natürlicher All-Einheit oder allegorischer Zusammenhänge, in denen Entferntes einander antwortet. Das Buch "Literarische Sympathie" versucht - in exemplarischen Ausgriffen auf Texte unterschiedlicher Epochen - diese Prozesse in ihren unterschwelligen Kontinuitäten zu beschreiben und ihre pragmatischen Implikationen sichtbar zu machen. Indem das Vorhaben Sympathie als Poetologie auffasst, läßt es zudem signifikante Bezüge zwischen europäischen Texten von Poseidonios bis heute hervortreten. Es zielt so auf eine systematische Klärung der Affinität zwischen Literatur und Sympathie und sucht zu zeigen, wie uns Literatur bewegt.

Projektbeteiligte

  • Prof. Dr. Verena Lobsien

    Humboldt-Universität Berlin
    Philosophische Fakultät II
    Institut für Anglistik und Amerikanistik
    Berlin

Open Access-Publikationen