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"Co-Parenting" und "Future Love" - Elternschaft jenseits des "Liebesglücks" und die Zukunft der paarförmigen Liebe

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Initiative: "Originalitätsverdacht?" Neue Optionen für die Geistes- und Kulturwissenschaften (beendet)
Ausschreibung: Komm! ins Offene...
Bewilligung: 15.05.2018
Laufzeit: 1 Jahr

Projektinformationen

Zwei oder mehr Menschen gründen gemeinsam eine Familie, aber sind kein Paar, nicht in höchstpersönlicher Liebe verbunden. Doch was bedeutet die Ausbreitung dieser Familienform des 'Co-Parenting' für die (romantische) Liebe? Bisher existiert keine kultur- oder familiensoziologische Auseinandersetzung hiermit im deutschsprachigen Raum. Das Vorhaben untersucht daher die potentiellen Auswirkungen von Co-Parenting jenseits eines elterlichen 'Liebesglückes' für die paarförmige Liebe. Liebe wird hierbei nicht als Gefühl verstanden, sondern als Semantik, als kulturelles Muster für die Beziehungsausgestaltung. Bedeutet dies das verfallsgeschichtliche Ende der Liebe, ein emotionales Dystopia, ausgehend vom Leitbild der romantischen Liebe? Das romantische Liebesideal fundierte v.a. im Golden Age of Marriage, das in der BRD von den späten 1950er bis zu den 1970er Jahren dauerte, das geschlechterungleiche bürgerliche Normalfamilienmodell bzw. das männliche Ernährermodell. Transformiert sich die Liebe und öffnet sich für Familien- und Beziehungsformen jenseits der Hetero- und Paarnorm, für die aber teilweise noch die Bezeichnungen fehlen? Entfaltet sich in der post-romantischen Elternschaft gar ein utopisch-emanzipatives Potential, das Frauen und LGBTIQ*s aus patriarchalen, hetero- und paarnormativen Herrschaftsverhältnissen befreit? Oder treten Ambivalenzen zutage? Das Vorhaben möchte diesbezügliche Zukunftsszenarien kultur- wie strukturtheoretisch systematisch durchleuchten und auch gesellschaftspolitische Herausforderungen thematisieren.

Projektbeteiligte

  • Prof. Dr. Christine Wimbauer

    Humboldt-Universität Berlin
    Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftl. Fak.
    Institut für Sozialwissenschaften
    Berlin

Open Access-Publikationen