Projekt

Daten zum Projekt

Die Gemeinschaft der Ungewählten. Umrisse einer politischen Ethik der Kohabitation

Initiative: "Originalitätsverdacht?" Neue Optionen für die Geistes- und Kulturwissenschaften (beendet)
Ausschreibung: Komm! ins Offene...
Bewilligung: 09.05.2019
Laufzeit: 1 Jahr

Projektinformationen

Das Projekt greift die weltweit in demokratischen Gesellschaften intensiv verhandelte Problematik der Regulierung von Zugehörigkeit auf. Indem es dies als Frage eines Ethos verhandelt, also nach einer demokratischen Lebensweise fragt, rückt das Essay die affektiv-moralische Dimension in den Blick. Es erschließt dafür das bislang im Kontext der Demokratietheorie kaum rezipierte feministische politische Denken entlang dreier Dimensionen: die Sorge um sich, die Sorge für andere und die Sorge um die Welt. Gezeigt wird, dass Freiheit und Fürsorge im feministischen Denken keinen Gegensatz bilden. Den Textkorpus bilden theoretische sowie politisch-aktivistische und literarische Texte. Im Mittelpunkt der Argumentation steht die erkenntnistheoretische Figur der Ungewählten, die als eine Figur der Liminalität und Transversalität verstanden wird. Dies ermöglicht, sowohl retrospektiv als auch prospektiv zu arbeiten, d.h. die Arbeit der Neuerfindung demokratischer Gemeinschaft mit der dafür notwendigen analytischen Trauerarbeit zu verbinden. Das Essay leistet damit einen Beitrag zu der Aufgabe, nicht-nostalgische, dem Ressentiment und der Feindschaft aktiv entsagende Entwürfe demokratischer Gemeinschaft zu erfinden, in denen Freiheit und Fürsorge zusammen gedacht und das Gemeinsame weder im Begriff privater Interessen noch im Konzept exkludierender Identität gefasst wird, und in denen neue, transversale und nicht an den Grenzen der menschlichen Spezies Halt machende Verwandtschaften zwischen den Verschiedenen wirklich werden.

Projektbeteiligte

  • Prof. Dr. Sabine Hark

    Technische Universität Berlin
    Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und
    Geschlechterforschung (ZIFG)
    FH 6 - 5
    Berlin