Projekt

Daten zum Projekt

Eindringliche Zeichen. Eine Kulturgeschichte des Pfeils

Initiative: "Originalitätsverdacht?" Neue Optionen für die Geistes- und Kulturwissenschaften (beendet)
Ausschreibung: Komm! ins Offene...
Bewilligung: 10.12.2020
Laufzeit: 1 Jahr

Projektinformationen

Das geplante Projekt zielt auf eine Kultur- und Mediengeschichte des Pfeils, die als Archäologie des Zeigens angelegt ist. Sie macht damit erstmals die materiell-semiotischen Zusammenhänge zwischen einem der ältesten Zeichen des Menschen und dessen erster technologisch avancierter Distanzwaffe - dem durch einen Bogenschuss beschleunigten Pfeil - zum Gegenstand der Untersuchung. Hierin wird die semiotische Karriere des Pfeilzeichens in der Moderne ausgehend von der materiellen Herkunft des Pfeils aus dem nomadischen Gefüge der Bogenwaffe und den kulturtechnischen Zusammenhängen der Jagd analysiert. Leitend ist die These, dass die räumlichen Praktiken von Pfeil und Bogen, nicht zuletzt aber die Physikalität der Bogenwaffe selbst mit der funktionalen Abfolge von Durchspannen und Entspannen des Bogens - und der Operation der Speicherung und Übertragung von Energie - den modernen Zeichengebrauch des Pfeils informiert haben. Anhand von Fallbeispielen aus verschiedenen Materialfeldern und historischen Segmenten führt die Untersuchung den Nachweis, dass die Operationen des Zielens und Zeigens aufeinander bezogen sind und zeichnet konkrete Übergänge von materiell-dinghaften zu zeichenhaft-symbolischen Erscheinungsformen des Pfeils nach.

Projektbeteiligte