Projekt

"Hanmun" bezeichnet die bis ins 20. Jahrhundert in Korea genutzten Varietäten chinesischer Schriftsprache. Während das Fach Koreanistik im Bereich modernes Korea einen beachtlichen Studierendenzuwachs erfährt, geht dies zu Lasten der Vormoderne und des Hanmun-Bereiches. Zu dessen Stärkung werden Koreanistik und Religionen Ostasiens der Ruhr-Universität Bochum gemeinsam ein "Hanmun Lab" als übergreifend führende Institution in Forschung und Lehre etablieren. Geplant ist: (1) Entwicklung eines Hanmun-Kurses für Koreanist:innen (Präsenzlehre) sowie von Online-Kursen. Die mit der Datenbank Thesaurus Linguae Sericae verlinkte Lehrplattform wird zusammen mit dem Landesspracheninstitut NRW entwickelt; auch auswärtige Koreanistik-Institute (u. a. in Hamburg, Kopenhagen, Leiden, Moskau, Paris und Prag) wollen sie nutzen. (2) Durchführung zweier konsekutiver Forschungsprojekte im Bereich der digital gestützten Philologie, die zur Verfeinerung der Methoden ostasienwissenschaftlicher Intertextualitätsstudien beitragen: "Computer-assisted Analyses of Buddhist Hanmun texts from Silla and their Impact on Tang dynasty Chinese Buddhism" und "Development of Stylometric Methods for the Detection of Text Groups". Im Rahmen des Strategiekonzepts soll die Professur Eggert (Sprache und Kultur Koreas) vorzeitig mit einem zeitlichen Überlapp von acht Jahren nachbesetzt und eine auf Dauer gestellte Mitarbeiterstelle eingerichtet werden.

• Prof. Dr. Marion Eggert

  Universität Bochum
  Fakultät für Ostasienwissenschaften
  Sprache und Kultur Koreas
  Bochum
  

• Prof. Dr. Jörg Plassen

  Universität Bochum
  Fakultät für Ostasienwissenschaften
  Sektion Religionen Ostasiens
  Centrum für Religionswissenschaftliche Studien
  Bochum