Projekt

Daten zum Projekt

Wahrnehmen, Rechtsprechen und Verwerten in der kolonialen Moderne: Zum Nexus von ursprünglicher Akkumulation, race und westlicher Ästhetik

Initiative: Aufbruch - Neue Forschungsräume für die Geistes- und Kulturwissenschaften
Bewilligung: 29.06.2022
Laufzeit: 1 Jahr 6 Monate

Projektinformationen

Dieses Projekt untersucht, inwiefern die westliche philosophische Ästhetik in Mechanismen der Entrechtungs- und Enteignungsgewalt verwickelt ist, die die koloniale Moderne geprägt haben. Dabei werden insbesondere die bis heute vernachlässigten Dynamiken der Rassifizierung und ihre komplexe Verschränkung mit ökonomischer Verwertung, patriarchaler Macht und instrumenteller Naturherrschaft berücksichtigt. Das Projekt schließt in dieser Hinsicht an aktuelle Debatten zur fortgesetzten ursprünglichen Akkumulation an. Im Fokus steht die Problematik, wie sich moderne Mechanismen enteignender Gewalt in die Gründungsnarrative ästhetischer und rechtlicher Subjektivierung eingeschrieben haben und weiterhin epistemisch wirksam sind. Auf Grundlage dieser Analysen stellt das Projekt die spekulative Frage, wie sich eine Theorie des Ästhetischen all jener Praktiken des Sinnlichen annehmen kann, die einen Aufbruch jenseits ego- und wertlogischer Schemata vollziehen. Das Forschungsprojekt wagt diesen Aufbruch zu einer anderen Ästhetik, indem es minoritäre, dekoloniale und ökonomiekritische Denktraditionen in eine neue Konstellation bringt. So sollen Möglichkeiten und Zukünfte einer heterodoxen Politik des Sinnlichen fassbar werden, die mit den Subjekt- und Autonomiebegriffen der kolonialen Moderne brechen. Wo Eigentum war, sollen Differenz und Relation werden.

Projektbeteiligte

  • Prof. Dr. Katja Diefenbach

    Europa-Universität Viadrina
    Frankfurt (Oder)
    Kulturwissenschaften
    Kulturphilosophie/ Philosophie der Kulturen
    Frankfurt (Oder)

  • Dr. Pablo Valdivia

    Europa-Universität Viadrina
    Frankfurt (Oder)
    Kulturwissenschaftliche Fakultät
    Lehrstuhl für Westeuropäische Literaturen
    Frankfurt (Oder)

  • Prof. Dr. Ruth Sonderegger

    Akademie der bildenden Künste Wien
    Department of Art Theory and Cultural Studies
    Wien
    Österreich