Projekt

Daten zum Projekt

Towards a grammar of gesture: evolution, brain, and linguistic structures

Initiative: Schlüsselthemen für Wissenschaft und Gesellschaft (beendet)
Bewilligung: 06.04.2006
Laufzeit: 3 Jahre

Projektinformationen

Das Ziel des Projekts besteht darin, eine kohärente Darstellung der strukturellen Eigenschaften von Gesten, also eine "Grammatik der Gesten" zu erarbeiten. Dass Gesten hochgradig strukturierte Zeichen sind, die dazu als attributive Konstruktionen syntaktisch integriert sind, stellt das traditionelle Konzept von Sprache als ein in sich geschlossenes System lautlicher Zeichen in Frage und deutet auf eine multimodale Natur von Sprache hin. Die geplanten linguistischen und semiotischen Analysen werden von neuropsychologischen Untersuchungen flankiert. Wenn gezeigt werden kann, dass gestische Strukturen - zumindest zu einem gewissen Grad - neurokognitiv lokalisierbare Einheiten seien, dann trägt dies auch bei zur Infragestellung der kognitiven Fundierungen der Sprache als solcher: nämlich ob die Gestik nicht nur phänomenologisch, sondern auch kognitiv ein Teil der Sprache ist. Daneben wird in mehreren vergleichenden Untersuchungen zu Formen gestischer Strukturbildung bei humanen und nicht-humanen Primaten der Frage nachgegangen, über welche Formen der Strukturbildung nicht-humane Primaten verfügen. Die hieraus gewonnenen Ergebnisse sollen einen Beitrag leisten zu der in der evolutionären Anthropologie kontrovers diskutierten Frage nach einer Theorie der Evolution von Sprache, die Vorstufen von Sprache in der Gestik lokalisiert.

Projektbeteiligte

  • Prof. Dr. Cornelia Müller

    Europa-Universität Viadrina
    Frankfurt (Oder)
    Kultur- und Sozialwissenschaften
    Linguistik
    Frankfurt (Oder)

  • Priv.-Doz. Dr. Hedda Lausberg

    Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
    an der Technischen Universität Dresden
    Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und
    Psychosomatik
    Dresden

  • Dr. Ellen Fricke

    Technische Universität Berlin
    Fachbereich 1
    Institut für Sprache und Kommunikation
    Arbeitsstelle für Semiotik
    Berlin

  • Prof. Dr. Katja Liebal

    Freie Universität Berlin
    FB Erziehungswissenschaft und Psychologie
    Vergleichende Entwicklungspsychologie
    Berlin