Daten zum Projekt
Initiative: | "Originalitätsverdacht?" Neue Optionen für die Geistes- und Kulturwissenschaften (beendet) |
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Ausschreibung: | Komm! ins Offene... |
Bewilligung: | 19.10.2015 |
Laufzeit: | 1 Jahr |
Projektinformationen
Die Motivation eines Wissenschaftlers, einer Wissenschaftlerin wird in der Regel ökonomisch interpretiert: Man sammelt mit Forschung und Veröffentlichungen soziales Kapital, erlangt Ansehen und kann die entstandene Reputation bei Gelegenheit investieren in bessere Verdienstmöglichkeiten, mehr Mitarbeiterstellen, bessere Chancen bei Anträgen usw. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, dieser wirkmächtigen, aber einseitigen ökonomischen Deutung sozialer Wissenschaftspraxis ein anderes, gabentheoretisches Modell zur Seite zu stellen. Es scheint - im Rahmen unserer Kultur, Tradition, Wissenschaft - manchmal angemessen zu sein, so, wie man Gaben erwidert, auch Texte zu schreiben, wenn man als Wissenschaftler(in) welche gelesen hat. Wer sich selbst als Wissenschaftler(in) begreifen können will, verpflichtet sich, an der Textgabenzirkulation teilzuhaben und auf erhaltene Gaben und gelesene Texte zu antworten. Nur dann ist er Teil der Gemeinschaft, nur dann hat er oder sie das Recht und die Pflicht, weiterhin an den Praktiken der Gabenzirkulation der wissenschaftlichen Textproduktion teilzunehmen. Die Gegenüberstellung von ökonomischen und gabentheoretischen Modellen soll die ökonomischen Interpretationen nicht ersetzen, sondern ihre Grenzen sichtbar machen und Alternativen anbieten.
Projektbeteiligte
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Dr. Inken Tegtmeyer
Stiftung Universität Hildesheim
Kulturwissenschaften und ästhetische Kommunikation
Institut für Philosophie
Hildesheim