Daten zum Projekt
Initiative: | Forschung in Museen |
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Ausschreibung: | Kooperative Forschungsprojekte mittlere Museen |
Bewilligung: | 14.04.2016 |
Laufzeit: | 4 Jahre |
Projektinformationen
Hundert Jahre nach dem formalen Ende des deutschen Kolonialreiches wird auch in Deutschland zunehmend ein kritischer Umgang mit dem kolonialen Erbe gefordert. Insbesondere ethnologische Museen sind hier gefordert, Stellung zu beziehen. Dieses Projekt stellt sich dieser Verantwortung am Beispiel der Afrika-Sammlungen des Übersee-Museums Bremen. Es wirft einen innovativen Blick auf die Entstehungsgeschichte der Sammlungen jenseits gegensätzlicher Vorstellungen von der absoluten Rechtmäßigkeit des Erwerbes auf der einen und der totalen Ohnmacht der Gebergesellschaften im absoluten kolonialen Unrechtssystem auf der anderen Seite. Mittels interdisziplinärem Forschungsansatz aus musealer Objektforschung, Geschichtswissenschaften und Ethnologie sollen in Zusammenarbeit mit den afrikanischen Projektpartnern detaillierte Angaben zum Entstehungskontext kolonialzeitlicher Sammlungen erarbeitet werden. Am Ende werden, ausgehend von den konkreten Sammlungen im Übersee-Museum Bremen, eine akteurszentrierte Geschichte kolonialen Sammelns in den deutschen Kolonien geschrieben und Grundsätze entwickelt, wie die Sammlungsstruktur auf die Provenienz der Objekte verweisen kann. Die Ergebnisse werden in einer Datenbank erfasst und fließen in die neue Dauerausstellung des Übersee-Museums ein.
Projektbeteiligte
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Prof. Dr. Jürgen Zimmerer
Universität Hamburg
Fachbereich Geschichte
Arbeitsbereich Außereuropäische
Geschichte
Hamburg
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Prof. Dr. Wiebke Ahrndt
Übersee-Museum
Bremen