Projekt

Daten zum Projekt

Eine Person sein: Perspektiven der mittelalterlichen Philosophie

Initiative: Opus Magnum
Bewilligung: 12.09.2017
Laufzeit: 1 Jahr 6 Monate

Projektinformationen

Das Opus Magnum ist 2019 erschienen: Dominik Perler: "Eine Person sein. Philosophische Debatten im Spätmittelalter", Verlag Vittorio Klostermann Was macht uns zu einer menschlichen Person, zu einem Individuum? Und warum bleiben wir trotz aller Veränderungen über die Zeit hinweg eine Person, ja sogar dieselbe Person? Diese Fragen werden heute meistens ausgehend von John Locke und anderen frühneuzeitlichen Philosophen diskutiert. Im Mittelalter hingegen, so wird häufig argumentiert, seien sie noch nicht gestellt worden, da der Personenbegriff zu dieser Zeit rein theologisch gefasst war und nur auf Gott angewendet wurde. Das OPUS MAGUM setzt sich zum Ziel, diesen Konsens aufzubrechen und zu zeigen, dass es im Mittelalter durchaus reichhaltige Debatten zur Struktur und Identität einer menschlichen Person gab. Philosophen des 13. bis 16. Jahrhunderts vertraten die These, dass eine menschliche Person eine besondere Art von rationaler Substanz ist, die über Reflexions- und Handlungsfähigkeit verfügt. Die breit angelegte Studie untersucht die verschiedenen Dimensionen der Bestimmung einer Person. Eine menschliche Person wurde nämlich nicht auf einen bloßen Organismus reduziert, auch nicht auf einen bloßen Geist. Sie wurde vielmehr als ein denkendes und handelndes Lebewesen bestimmt. Daher sind die mittelalterlichen Analysen nicht nur von historischem Interesse. Sie sind auch in systematischer Perspektive für uns heute anregend, da sie rein biologische Theorien der Person ebenso infrage stellen wie rein psychologische Theorien.

Projektbeteiligte

  • Prof. Dr. Dominik Perler

    Humboldt-Universität Berlin
    Philosophische Fakultät I
    Institut für Philosophie
    Lehrstuhl für Theoretische Philosophie
    Berlin