Projekt

Daten zum Projekt

Die Bilder der Gesellschaft. Fotografie und funktionale Differenzierung

Initiative: Opus Magnum
Bewilligung: 09.02.2018
Laufzeit: 1 Jahr 6 Monate

Projektinformationen

Das Opus Magnum ist 2023 erschienen: Theodor M. Bardmann: "Die Bilder der Gesellschaft. Fotografie und funktionale Differenzierung". Verlag Brill/Fink Das Opus Magnum zielt auf den Gebrauch fotografischer Bilder in den unterschiedlichen Kontexten der modernen, funktional differenzierten Gesellschaft. Dazu wird es sich kritisch sowohl mit Niklas Luhmanns Gesellschaftstheorie als auch mit gängigen Bild-, Beobachter- und Bildkommunikationstheorien auseinandersetzen. Zentrales Anliegen ist, die Systemtheorie der modernen Gesellschaft bildtheoretisch anzureichern und umgekehrt die Bildtheorie systemtheoretisch, insbesondere differenzierungstheoretisch, zu informieren. Das Buchprojekt thematisiert, der Luhmann'schen Differenzierungstypik folgend, u. a. die Bilder der Erziehung, der Familie, der Politik, der Wirtschaft, der Wissenschaft, der Massenmedien, der Religion, des Rechts, des Sozial- und des Gesundheitswesens und des Sports. Dies soll jeweils in historisierender Weise geschehen, so dass die Geschichte des fotografischen Bildes in den jeweiligen sozialen Kontexten nachvollziehbar wird. Es gilt zudem, an ausgewählten Bildbeispielen zu prüfen, in welcher Weise fotografische Bilder via visueller Kommunikation einen Beitrag zur Leistungserbringung, Funktionserfüllung und Selbstreflexion der jeweiligen Funktionskontexte leisten. Eine differenzierungstheoretisch informierte Bildtheorie sensibilisiert nicht nur für spezifische, historisch variable Grenzziehungen gegenüber der Umwelt, sie macht zugleich auf grenzüberschreitende, mit Grenzen spielende Manöver zwischen den Systemen aufmerksam. Sie macht Grenzgänge zwischen Kunst, Unterhaltung und Werbung, zwischen Mode, Religion und Sozialdokumentation, zwischen Wissenschaft, Strafverfolgung und Starfotografie kenntlich. Gerade an diesen 'undisziplinierten Fotografien' wird kenntlich, wie sehr der gesellschaftliche Kontext, in den die Fotografien eingebettet sind, ihre immer wieder wandelbare Bedeutung regelt.

Projektbeteiligte