Projekt

Daten zum Projekt

Caesar. Eine Biographie

Initiative: Opus Magnum
Bewilligung: 12.09.2017
Laufzeit: 1 Jahr 6 Monate

Projektinformationen

Kaum eine Person aus der römischen Antike dürfte den Menschen heute noch präsenter sein als Caesar - die Schullektüre im Lateinunterricht spielt hierbei eine ebenso große Rolle wie seine Ermordung durch seinen Vertrauten Brutus. Demgegenüber ist das Ziel dieses OPUS MAGNUM, eine neue Deutung der Biographie dieses römischen Staatsmanns, Feldherrs und Autors (100 - 44 v. Chr.) zu verfassen. Es basiert auf einer neuen theoretischen Konzeption, die die römische res publica als politisch integrierte stratifizierte Gesellschaft deutet, in der soziale Ehre Voraussetzung für die Übernahme politischer Ämter war und in der die Stellung jedes einzelnen Aristokraten innerhalb des Rangsystems auf den zuletzt bekleideten Ämtern basierte. Dieser Ansatz ermöglicht es, konstitutionalistische Sichtweisen zu überwinden, die nach wie vor auch die Forschung dominieren. Caesar wird nicht in anachronistischer Weise als moderner Politiker ("Staatsmann"), sondern als ein zwar herausragender, aber typischer römischer Aristokrat verstanden. Er agierte in einer Zeit, als die Gesellschaft innerlich im Verfall begriffen war: Die Kopplung von Ämtern und Ehren setzte sich auch dann noch fort, als sie Desintegration und Bürgerkriege zwischen einzelnen rivalisierenden Heerführern bewirkte. Es soll gezeigt werden, dass die Anwesenheit des Diktators Caesar nach dem gewonnen Bürgerkrieg in Rom paradoxe Kommunikationssituationen hervorrief, die eine Lösung durch seine Entfernung aus der res publica wahrscheinlich machten.

Projektbeteiligte