Daten zum Projekt
Initiative: | Opus Magnum |
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Bewilligung: | 08.11.2018 |
Laufzeit: | 1 Jahr 6 Monate |
Projektinformationen
Der Strafrechtswissenschaft und der praktischen Philosophie sind eine Reihe von Fragen gemeinsam: Worin liegen Sinn und Zweck staatlicher Strafe? Unter welchen Voraussetzungen ist es gerechtfertigt, jemanden für sein Verhalten verantwortlich zu machen, es ihm zur "Schuld" zuzurechnen? Wie darf ein solches Verhalten sanktioniert werden? Das heutige deutsche Strafrecht ist daher aus einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit philosophischen Positionen hervorgegangen. Das geplante Opus Magnum will die Geschichte dieser Auseinandersetzung schreiben. Es setzt ein an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert mit den Versuchen Kants und Fichtes, das Phänomen des Strafzwangs mit dem Legitimationsparadigma der Freiheit als Selbstgesetzgebung zu versöhnen. Es wendet sich im Gefolge Hegels den strafrechtstheoretischen Konsequenzen der Fortentwicklung der Subjekt- zu einer Geistphilosophie zu. Nach dem Zusammenbruch des Hegelianismus geht es - hier seien Marx und Nietzsche genannt - um die strafrechtstheoretischen Folgen der "großen Ernüchterung". Es folgt eine Untersuchung der diversen Strategien, die Engführungen des Positivismus zugunsten einer Wiedergewinnung genuin sozialer Sinnkategorien zu überwinden. Das Buch schließt mit der Erörterung neuerer Versuche wie der Diskurstheorie und des Funktionalismus, der Gesellschaftlichkeit des Strafrechts Rechnung zu tragen. Zum Schluss entwirft es eine eigene Position, die man als "republikanischen Neopragmatismus" bezeichnen kann.
Projektbeteiligte
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Prof. Dr. Michael Pawlik
Universität Freiburg
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Institut für Strafrecht, Abt. 1
Freiburg