Projekt

Daten zum Projekt

Weihegaben an Heiligtümer im antiken Palästina des 2. - 1. Jt. v. Chr. als Quelle der Sozial- und Religionsgeschichte

Initiative: Opus Magnum
Bewilligung: 28.10.2019
Laufzeit: 1 Jahr 6 Monate

Projektinformationen

Als "Weihegaben" werden materielle Geschenke von Menschen an Götter, mit oder ohne Gelübde, bezeichnet. Weihegaben und -inschriften in Palästina (West- und Ostjordanland) von der Mitte des 2. Jt. bis zum Ende der Perserzeit, also von ca. 1500 bis 333 v. Chr., sind Gegenstand dieses Opus Magnum. Ausgehend von der (I) Bestandsaufnahme und Systematisierung der Weihinschriften und Objektweihungen in einer differenzierten und aktualisierten Typologie, soll in Kap. II die Auswertung der Weihegaben (ggf. ihrer Ikonographie) und -inschriften für die antike Sozial- und Religionsgeschichte geleistet werden. Dabei sollen die gängigen Interpretationsmuster für die Weihegabenpraxis im Kontext der Kommunikations-, Sozial- bzw. Kulturtheorie der 'Gabe' (z. B. M. Mauss, P. Bourdieu, R. Rappaport u. a.) ebenso aufgearbeitet werden wie die Weihegabenpraxis als wertvolle (jedoch bisher vernachlässigte) Quelle für die antike Religionsgeschichte und theologische Reflexion auf den Ebenen der persönlichen Frömmigkeit und der gemeinschaftlichen/offiziellen Religionsausübung. Abschließend sollen auch außerbiblische Texte, die von Weihegabenübereignungen reden (z. B. Mescha-Stele), und die einschlägigen, historisch-kritisch analysierten (meist nachexilischen) alttestamentlichen Texte, die die Weihegabenpraxis theologisch reflektieren, korreliert, profiliert und ausgewertet werden. Mit seinen sozial-, religions- bzw. theologiegeschichtlichen Ergebnissen wird das auf Palästina beschränkte Projekt für die Beschäftigung mit Weihegaben in den Nachbarkulturen, aber auch für die Anthropologie des homo donans sowie die 'Gabe' als Thema der Kommunikations-, Sozial- und Kulturtheorie und der Theologie impulsgebend werden.

Projektbeteiligte