Projekt

Daten zum Projekt

Überreichweiten. Perspektiven für eine globale Ideengeschichte

Initiative: Opus Magnum
Bewilligung: 13.12.2019
Laufzeit: 1 Jahr 6 Monate

Projektinformationen

Das Opus Magnum ist 2022 erschienen: Martin Mulsow: "Überreichweiten. Perspektiven einer globalen Ideengeschichte". Suhrkamp Verlag In diesem Opus Magnum wird die Frühe Neuzeit als ein "Zeitalter der Überreichweiten" interpretiert. Als eine Zeit, in der Quellen aus nah und fern sozusagen dasselbe funkten, ohne dass die Menschen mit dieser Verdoppelung zurechtkamen oder sie manchmal auch nur bemerkten. Es war eine Epoche, in der sowohl zeitlich als auch räumlich die Weite des Ausgriffs nicht mit dem übereinstimmte, was wir heute als die "reale Reichweite" erkennen. In der Frühen Neuzeit waren die Bezugnahmen auf zeitlich, räumlich und kulturell fernstehende Autoren, Aussagen, Semantiken und Theoriekomplexe noch voller Risiko. Schriften wurden oft für älter gehalten, als sie waren, Wörter in ihrer Bedeutung nicht richtig erfasst, Länder und Orte verwechselt. Diese Einsicht möchte das Buch dazu nutzen, eine globalisierte Ideengeschichte zu entwerfen. In einer Einleitung, die diese Grundlegung entwickelt, und folgenden acht Fallstudien wird exemplarisch diese neue Perspektive entwickelt. Die aus dem Archiv gewonnenen Fallstudien präsentieren mikrohistorische und akteurszentrierte Episoden, in denen der Umgang mit fremden Substanzen, fremden Münzen, fremden Sprachen, fremden Schriftzeichen und fremden Ideen beobachtet wird. Aktuelle kulturgeschichtliche Methoden werden aus ihren eurozentrischen Kontexten befreit und auf transkulturelle Situationen bezogen. Auf diese Weise soll das Werk den Leser in unbekannte Denkwelten hineinführen.

Projektbeteiligte