Daten zum Projekt
Initiative: | Opus Magnum |
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Bewilligung: | 14.02.2020 |
Laufzeit: | 1 Jahr 6 Monate |
Projektinformationen
Der Roman ist in mehrfacher Hinsicht eine 'langsame' Erzählform. Der Roman mit seiner Tendenz zu narrativem Exzess, stilistischer Überfrachtung, verzweigten Handlungsstrukturen, komplexen Figurenkonstellationen, intertextuellen Verweissystemen, rekursiven Strukturen sowie strategisch motivierter Redundanz und schierer Materialfülle stellt die größten Anforderungen an unsere Aufmerksamkeit. Er wird daher zum idealen Medium für 'archimedisches' Erzählen. Warum Archimedes? Archimedes, der griechische Mathematiker, soll gesagt haben, er könne mit Hilfe eines festen Punktes im Universum und eines Hebels die ganze Welt aus den Angeln heben. Archimedisches Erzählen lässt, metaphorisch gesprochen, die Leserinnen und Leser die Welt aus den Angeln heben, indem es neue Blickwinkel schafft und eine transkulturelle Sicht auf die Welt ermöglicht. Das Opus Magnum "The Slow Novel" entwirft eine Theorie des langsamen Romans, erforscht seine Wurzeln und vollzieht exemplarische Lektüren archimedischer Romane von Jonathan Franzen, Eleanor Catton, Richard Powers, Salman Rushdie, Kate Tempest, David Mitchell, Nicola Barker und Hanya Yanagihara. Die Schlüsselmetapher der Langsamkeit stellt dabei eine Verbindung zum sogenannten 'slow movement' her, das sich gegen die Konsequenzen der Beschleunigung im digitalen Zeitalter wendet.
Projektbeteiligte
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Prof. Dr. Roy Sommer
Universität Wuppertal
Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften
Fachgruppe Anglistik/Amerikanistik
Wuppertal