Daten zum Projekt
Initiative: | Opus Magnum |
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Bewilligung: | 31.03.2021 |
Laufzeit: | 1 Jahr 6 Monate |
Projektinformationen
Zusammen mit der US-Historikerin Ulrike Strasser (San Diego) soll anhand der Analyse einer bisher wenig bekannten deutschsprachigen Enzyklopädie der Frühaufklärung eine neue "Meistererzählung" über die Aufklärung geleistet werden. Ziel ist eine dreifache Dezentrierung der Aufklärung: Es geht erstens um die globalen Dimensionen europäischer Debatten, zweitens um die Perspektive religiöser Akteure, drittens um die Bedeutung von Emotionen im Prozess der Wissensproduktion, die die Rationalitätsdiskurse der Aufklärung konterkarieren. Im Zentrum der Untersuchung steht der von dem Jesuiten Joseph Stöcklein (1676 bis 1733) zusammengetragene "Neue Welt-Bott", eine Sammlung von 500 Reisebeschreibungen, Missionsberichten etc. Das Buchprojekt fragt, wie diese Texte, die in einem spezifischen Zusammenhang von Mission und europäischer Eroberung entstanden, mit Debatten über Zivilisationen und Naturrecht, Naturtheologie oder Deismus zusammenhängen. Anhand von Fallbeispielen arbeitet es die vielfältigen Verschränkungen von Gewalt und Agency, von gelungener und misslungener Kommunikation, von europäischer Definitionsmacht und lokalem Eigensinn als Entstehungskontexte der Frühaufklärung heraus. Hauptanliegen der geplanten Monographie ist es, den Prozess von Wissensproduktion, -zirkulation und -konstruktion ?hinter' den Debatten in der Frühaufklärung herauszuarbeiten. Besonderes Interesse gilt der Frage, ob und, wenn ja, wie über Texte jesuitischer Missionare auch die Stimmen der nicht-schriftkundigen Indigenen rekonstruiert werden können.
Projektbeteiligte
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Prof. Dr. Renate Dürr
Universität Tübingen
FB Geschichtswissenschaft
Seminar für Neuere Geschichte
Tübingen