Projekt

Daten zum Projekt

Postromantische Perspektiven mittelalterlicher Literatur

Initiative: "Originalitätsverdacht?" Neue Optionen für die Geistes- und Kulturwissenschaften (beendet)
Ausschreibung: Konstellationen
Bewilligung: 11.12.2020

Projektinformationen

Die Herausbildung der Germanistik in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte nachhaltige Auswirkungen auf die Wahrnehmung mittelalterlicher Literatur. Über alle Transformationen der letzten rund 200 Jahre hinweg prägen bis heute Aspekte wie die nationalistische Idee einer Kulturnation, das Verlangen nach einem Mittelalter als Gegenbild zur Gegenwart oder das Suchen und Auffinden romantischer Liebeskonzepte den Blick auf volkssprachliche Texte des Mittelalters. Eine `postromantische' Perspektive kann helfen, solch tradierte Prägungen zu reflektieren. Vor dem Hintergrund der neuesten Forschung, vor allem der Mediävistiken des englischsprachigen Raums, werden postromantische Interventionen für eine nach außen gerichtete, offene Nationalphilologie mit global-aktueller Relevanz konzipiert. Dies betrifft etwa das postkoloniale Potential der mittelalterlichen deutschsprachigen Literatur und deren Beiträge zu aktuellen ökologischen Debatten. Das betrifft aber auch Überlegungen zu einer postromantischen Mittelaltergermanistik an den Universitäten, den Schulen und in einer breiteren Öffentlichkeit.

Projektbeteiligte