Daten zum Projekt
Initiative: | Opus Magnum |
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Bewilligung: | 13.05.2022 |
Projektinformationen
Aus der moralphilosophischen Literatur ist der Begriff des Bösen weitgehend verschwunden. Das liegt daran, dass diese Literatur das Gute als Norm versteht. Denn was eine Norm nicht erfüllt, ist wohl mangelhaft, aber nicht böse. Mit dem Bösen verschwindet aber die metaphysische Tiefe des Guten: In Normen, die unser Verhalten regeln, kann sich der Mensch nicht zum Ganzen verhalten. Die daraus resultierende Verengung der Vorstellung vom Guten ist berechtigterweise als Anthropozentrismus der Ethik zu kritisieren. Der Grundgedanke des Buchprojektes ist, dass sich im Bewusstsein des Bösen "das Ganze" öffnet. Im praktischen Denken geht es nicht nur um das Bewusstsein eines konträren Gegensatzes (gut vs. schlecht), sondern um das Bewusstsein eines kontradiktorischen Gegensatzes (gut vs. böse). Die Monographie soll auf Deutsch bei Suhrkamp, auf Englisch vermutlich bei Harvard University Press erscheinen.
Projektbeteiligte
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Prof. Dr. Sebastian Rödl
Universität Leipzig
Fakultät für Sozialwissenschaften
Institut für Philosophie
Leipzig