Projekt

Daten zum Projekt

Solidarisch handeln in Freiheit. Von gefühlter Verantwortung zur liberalen Theorie des Gemeinwohls

Initiative: Opus Magnum
Bewilligung: 20.07.2022
Laufzeit: 1 Jahr 6 Monate

Projektinformationen

Ziel des geplanten Buches ist es zu zeigen, inwiefern Freiheit auf der einen und Solidarität und Verantwortung auf der anderen Seite nicht schlicht Gegenspieler sind, sondern grundlegend voneinander abhängig. Dazu sollen die relevanten Begriffe sowie ihre Beziehung zueinander im Rahmen einer liberalen Theorie des Gemeinwohls analysiert werden. Ausgangspunkt ist Peter F. Strawsons sentimentalistische Verantwortungstheorie, nach der unsere essentiell soziale Praxis des Verantwortlichmachens im Kern darin besteht, emotional auf die Qualität des Willens anderer uns gegenüber zu reagieren. Die entsprechenden "reaktiven Haltungen" sind ihrerseits durch die (moralischen) Erwartungen bestimmt, die autonome Mitglieder einer Gemeinschaft als engagierte Teilnehmer aneinander stellen. Die wechselseitige Erfüllung solcher Erwartungen, und zwar sowohl der Bürger:innen untereinander wie auch des Staates gegenüber seinen Bürgern und der Bürger gegenüber dem Staat, so die These, ist die notwendige Voraussetzung für gegenseitiges Vertrauen, gegenseitigen Respekt und damit für die Motivation zu solidarischem Denken und Handeln. An vier ausgewählten Konfliktfeldern - Klimawandel, Migration, Corona, Sozialstaat - soll das geplante Buch illustrieren, dass die Grenze zwischen Verantwortung für andere und Eigenverantwortung in einem kontinuierlichen demokratischen Diskurs aller informierten und aufgeklärten Bürger zu bestimmen ist.

Projektbeteiligte