Daten zum Projekt
Initiative: | Dokumentation bedrohter Sprachen (beendet) |
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Bewilligung: | 11.07.2005 |
Laufzeit: | 3 Jahre |
Projektinformationen
Zielsprache dieses Dokumentationsvorhabens ist das Cashinahua, eine von 30 so genannten Pano-Sprachen, die in zwei Gebieten diesseits und jenseits der brasilianisch-peruanischen Grenze gesprochen wird. Ursprünglich lebten die Cashinahua im Juruabecken in Brasilien, doch als im späten 19. Jahrhundert während des Gummi-Booms die Indio-Gruppen zu Zwangsarbeitern gemacht werden sollten, floh eine kleine Gruppe zunächst in den Dschungel und dann über die Grenze nach Peru. Während die peruanischen Cashinahua noch vielfältige alte Traditionen bewahren konnten, hat sich der Lebensstil der brasilianischen Cashinahua schon weitgehend dem des Westens angeglichen. In beiden Siedlungsgebieten jedoch wird die Sprache nicht mehr an die Kindergeneration weitergegeben. Im Rahmen des Projekts soll eine reichhaltige Dokumentation aufgebaut werden, in die bestehendes Audiomaterial integriert wird. Neue Videoaufnahmen werden von verschiedensten Textgenren sowie von der Arbeit der Männer im Wald und von den Körperzeichnungen der Frauen gemacht. Das deutsch-französische Projektteam besteht aus Dr. Eliane Camargo, Centre d'Etudes des Langues Indigènes d'Amerique/CNRS, Dr. Philippe Erikson, Université de Paris X-Nanterre, und der deutschen Doktorandin Sabine Reiter am Max-Planck-Institut in Leipzig.
Projektbeteiligte
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Prof. Dr. Bernard Comrie
Max-Planck-Institut für evolutionäre
Anthropologie
Abteilung für Linguistik
Leipzig
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Dr. Anne-Marie Peatrik
CNRS - Centre National de la Recherche
Scientifique
Laboratoire d'ethnologie et de sociologie
comparative
Maison René Ginouvès
Nanterre Cedex
Frankreich