Projekt

Um eine breite und tragfähige Grundlage für die weitere Diskussion über die umstrittenen Prozesse der Vertreibung und Neubesiedlung zu schaffen, setzt sich das Projekt zum Ziel, erstmalig und systematisch Dokumente aus tschechischen Archiven zu Organisation, Verlauf und unmittelbarer Wirkung der Migration auf dem Gebiet der böhmischen Länder zwischen 1945 und 1950 zusammenzutragen. Das Schwergewicht der Untersuchung liegt auf der Vertreibung/Zwangsaussiedlung der Deutschen und der Neubesiedlung der deutschen Herkunftsgebiete durch Tschechen und andere ethnische Gruppen, wobei sich das Interesse nicht nur auf die Migrationsprozesse an sich, sondern auch auf ihre - durch Aktenmaterial dokumentierbare - unmittelbare Wirkung auf die gesell- schaftliche, politische, ökonomische, konfessionelle und kulturelle Entwicklung richtet. Insgesamt wird die in deutsch-tschechischer Zusammenarbeit geplante, dreibändige Aktenpublikation unbekanntes Material aus über 40 Archiven zusammenführen; sie soll sowohl in deutscher als auch in tschechischer Sprache veröffentlicht werden.

• Prof. Dr. Martin Schulze Wessel

  Collegium Carolinum e. V.
  Forschungsstelle für die böhmischen
  Länder
  München