Projekt

Im Unterschied zu Staaten wie Frankreich, Kanada und der Schweiz gab es weder in der alten Bundesrepublik noch im wiedervereinigten Deutschland je einen umfassenden Sprachzensus. Auch bei den Mikrozensus des Statistischen Bundesamts werden keine Daten zu den sprachlichen Verhältnissen oder gar zu Spracheinstellungen der Bevölkerung erhoben. Die Folge ist, dass über die aktuelle Sprachsituation in Deutschland und die Sprachbefindlichkeit der hier lebenden Menschen wenig bekannt ist, obwohl die Ergebnisse für die Integration anderssprachiger Zuwanderer wohl ebenso relevant sind wie für die öffentliche Diskussion über den "Verfall der deutschen Sprache". Ziel des vorliegenden Projekts ist es, ein umfassendes Bild der Meinungen und Gefühle der in Deutschland lebenden Bevölkerung gegenüber der deutschen Sprache und ihren Varietäten, gegenüber Mehrsprachigkeitsverhältnissen sowie gegenüber Sprachpflege und Sprachpolitik zu gewinnen. Im ersten Projektteil ist eine bundesweite Repräsentativumfrage geplant, die sowohl die deutschsprachige Bevölkerung als auch Bevölkerungsanteile mit anderen Erstsprachen einbezieht. Im zweiten Teil des Projektes werden weiterführende Studien durchgeführt, die zentrale Fragen an studentischen Stichproben sowie einer türkischstämmigen Personengruppe vertiefen.

• Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ludwig M. Eichinger

  Leibniz-Institut für Deutsche Sprache
  Mannheim
  

• Prof. Dr. Dagmar Stahlberg

  Universität Mannheim
  Fakultät für Sozialwissenschaften
  Lehrstuhl für Sozialpsychologie
  Mannheim