Daten zum Projekt
Initiative: | Pro Geisteswissenschaften (beendet) |
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Ausschreibung: | Dilthey-Fellowships |
Bewilligung: | 08.06.2007 |
Laufzeit: | 5 Jahre |
Projektinformationen
In der Bundesrepublik erwerben viele Heranwachsende die Landessprache Deutsch nicht als Erst- sondern als Zweitsprache, häufig erst mit dem Eintritt in den Kindergarten oder in die Schule. Das deutsche Bildungssystem orientiert sich jedoch überwiegend an einsprachigen deutschen Schülern und setzt entsprechende altersgemäße Fähigkeiten im Deutschen bei allen Kindern voraus. Unter solchen schulischen Bedingungen (sog. Submersionsbedingungen) entwickeln sich die sprachlichen Fähigkeiten mehrsprachiger Kinder, insbesondere im Umgang mit der Schriftsprache, oft nur unzureichend. Das kann sich langfristig negativ auf den Schulerfolg auswirken. In der psycholinguistischen Grundlagenforschung zur Sprachverarbeitung bei "bilingualen" Sprechern werden vor allem solche Sprecher untersucht, die eine zweite Sprache entweder von Geburt an oder als Fremdsprache auf der Basis eines gezielten Unterrichts erworben haben. Die spezifischen Bedingungen, unter denen eine Zweitsprache erworben wurde, werden oft nicht berücksichtigt. Das Vorhaben zielt darauf ab, mit Hilfe experimenteller psycholinguistischer Methoden die Repräsentationen und Prozesse zu spezifizieren, die der Sprachverarbeitung bei solchen bilingualen Sprechern zugrunde liegen, die eine Zweitsprache unter Submersionsbedingungen erwerben. Auf dieser Basis werden Konzepte für den Deutschunterricht in multinationalen Lerngruppen psycholinguistisch-experimentell fundiert und evaluiert.
Projektbeteiligte
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Prof. Dr. Eva Belke
Universität Bochum
Fakultät für Philologie
Sprachwissenschaftliches Institut
Bochum