Projekt

Daten zum Projekt

Der Freigeist - Ein deutsches Feindbild. Studien zur Kritik der radikalen Aufklärung im 18. Jahrhundert

Initiative: Pro Geisteswissenschaften (beendet)
Ausschreibung: Dilthey-Fellowships
Bewilligung: 20.04.2010
Laufzeit: 5 Jahre

Projektinformationen

Entgegen der gängigen Meinung teilten die meisten deutschen Aufklärer die Überzeugung, dass ihr Hauptziel, nämlich die Beförderung von Tugend und Glückseligkeit, ohne ein christliches Wertefundament nicht erreicht werden konnte. Das schloss Ideen zur Verbesserung der christlichen Religion keineswegs aus. Um so mehr wurden alle Formen radikaler Religionskritik, die auf Diskreditierung oder gar Abschaffung der Religion ausgingen, in hunderten von Schriften als "Freigeisterei" bekämpft. Getragen wurde diese publizistische Offensive nicht nur von Theologen, sondern ebenso von Dichtern, Philosophen, Juristen, Staatsdenkern und Naturwissenschaftlern, die mit gutem Recht als aufgeklärt angesehen werden dürfen. Nicht minder als "Aberglaube", "Vorurteil" oder "Pedanterie" gehört "Freigeisterei" zu den 'Kampfbegriffen' (N. Hinske), gegen die sich die Aufklärung in Deutschland formierte. An diesem signifikanten Diskurs soll nicht nur das komplexe Verhältnis der deutschen Aufklärer zur Religion exemplarisch beschrieben werden, sondern auch die Dialektik des intellektuellen wie gesellschaftlichen Fortschritts, der selbst im 'age of enlightenment' nicht ohne Brüche und eine jederzeit spürbare Krisenstimmung verlief.

Projektbeteiligte

Open Access-Publikationen