Daten zum Projekt
Initiative: | Pro Geisteswissenschaften (beendet) |
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Ausschreibung: | Dilthey-Fellowships |
Bewilligung: | 18.04.2011 |
Laufzeit: | 5 Jahre |
Projektinformationen
Die völkerrechtliche Dimension der Pariser Vorortverträge zum Abschluss des Ersten Weltkrieges ist in der historischen Forschung oft ignoriert oder als Begleiterscheinung zwischenstaatlicher Machtpolitik bagatellisiert worden. Das Projektvorhaben rekonstruiert demgegenüber die vielfältigen Einflüsse des Völkerrechts auf die Entstehung der Friedensverträge, aber auch die juristische Eigenlogik ihrer Umsetzung im Wechselspiel mit politischen und gesellschaftlichen Faktoren. Es wird unter anderem gefragt, warum die Erwartungen an die Ordnungskraft eines internationalen Rechtssystems seit dem späten 19. Jahrhundert gestiegen waren, welche Bedeutung Völkerrechtsexperten bei den Friedensverhandlungen zukam und wie die rechtliche Umsetzung der Vertragsvorschriften die politischen und staatlichen Grundlagen Europas nachhaltig veränderte. Im Ganzen zielt die Untersuchung darauf ab, den historischen Stellenwert der Pariser Friedenskonferenz neu zu bestimmen und als Beispiel für die konfliktreiche Grenzziehungen zwischen Politik und Recht, aber auch für den Formwandel des souveränen Territorialstaates zwischen Internationalisierung und Nationalisierung im frühen 20. Jahrhundert zu interpretieren.
Projektbeteiligte
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Dr. Marcus M. Payk
Humboldt-Universität Berlin
Philosophische Fakultät I
Institut für Geschichtswissenschaften
Berlin