Projekt

Die Entdeckung von weit über tausend neuen Sonnensystemen hat in den letzten zwei Jahrzehnten unser Verständnis von Stern- und Planetensystemen stark erweitert. Die große Mehrzahl dieser Planetensysteme wird von Sternen oder Sternsystemen beherbergt, die in ihrem Entwicklungszustand dem unserer Sonne ähnlich sind. Für solche Systeme stellen der Nachweis von Planeten durch die periodische Bedeckung ihres Zentralsterns oder über die periodisch veränderliche Radialgeschwindigkeit des Zentralsterns höchst effiziente Methoden der Neuentdeckung dar. Planetensysteme um Sterne, die sich in einem späteren Stadium ihrer Entwicklung befinden, sind mit diesen Methoden jedoch ungleich schwerer zu entdecken. Nur gut ein Dutzend solcher Systeme sind bisher tatsächlich gefunden worden, vor allem durch die Lichtlaufzeitmethode. Im Beobachtungsteil dieses Projekts wird nach weiteren solchen Kandidaten gesucht. Bei der Entwicklung eines Sterns zu einem späteren Stadium hin ändert sich unter anderem dessen Temperatur, Ausdehung und Masse. Das hat Auswirkungen auf die Dynamik und Entwicklung von Planeten: Eine Änderung in der Umlaufbahn oder die Wechselwirkung eines Planeten mit einer aufgeblähten Sternhülle wirkt sich direkt auf dessen Atmosphäre und Lebensfreundlichkeit aus, kann aber auch auf den Stern selbst zurückwirken. Im Theorieteil des Projekts wird die gekoppelte Entwicklung von Sternen und Planeten in entwickelten Systemen mit ihrem zeitlichen Ablauf untersucht. Der Vergleich mit Beobachtungsdaten soll dann eine detaillierte Modellierung individueller Systeme erlauben.

• Prof. Dr. Dominik Schleicher, Ph.D.

  Universität Göttingen
  Fakultät für Physik
  Institut für Astrophysik
  Göttingen
  

• Prof. Hagai Perets, Ph.D.

  Technion-Israel Institute of Technology
  Faculty of Physics
  Lidow physics complex
  Haifa
  Israel
  

• Dr. Sonja Schuh

  Max-Planck-Institut für
  Sonnensystemforschung
  International Max Planck Research School
  Göttingen