Projekt

Daten zum Projekt

Kompromisse: Was sind sie und wozu taugen sie?

Initiative: Opus Magnum
Bewilligung: 12.10.2015
Laufzeit: 2 Jahre

Projektinformationen

Das Opus Magnum ist 2022 erschienen: Véronique Zanetti: "Spielarten des Kompromisses." Suhrkamp Verlag In der Moral Kompromisse zu schließen, ist allgemein verpönt. Wer so etwas tut, wird für charakterschwach gehalten. Gleichwohl sind Kompromisse in der Politik, bei rechtlichen Entscheidungen und in der Alltagspraxis oft unvermeidlich, ja sogar Zeichen einer konstruktiven Gesinnung zur friedlichen Beilegung zwischenmenschlicher Konflikte. Auch in der Theorie können Kompromisse entscheidend werden, wenn etwa inkompatible Handlungsoptionen aufeinanderprallen. Das ist z. B. bei Normenkonflikten der Fall, wenn es keinen gemeinsamen Nenner gibt, der ein Vergleichs-Maß zur Schlichtung an die Hand gibt. Macht man sich klar, welch unersetzliche Rolle Kompromisse im individuellen und sozialen Leben spielen, kann ihre stiefmütterliche Behandlung durch die Philosophie nur erstaunen. Das hier unterbreitete Forschungsprojekt bringt eine der ersten philosophischen Monographien zu den begrifflichen und normativen Aspekten des Kompromisses auf den Weg. Es möchte die verschiedenen Dimensionen des Kompromisses analysieren und die Tragfähigkeit der Analyse an zwei Beispielen erproben: demjenigen konfliktueller Ansprüche in Situationen transitioneller Gerechtigkeit (mit Schwerpunkt auf dem Übergang vom Apartheids- zum demokratischen Regime in Südafrika) sowie an dem des politischen Konflikts zwischen Israel und Palästina.

Projektbeteiligte

  • Prof. Dr. Véronique Zanetti

    Universität Bielefeld
    Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie
    und Theologie
    Abteilung Philosophie
    Bielefeld