Daten zum Projekt
Initiative: | "Originalitätsverdacht?" Neue Optionen für die Geistes- und Kulturwissenschaften (beendet) |
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Ausschreibung: | Konstellationen |
Bewilligung: | 19.10.2015 |
Laufzeit: | 1 Jahr |
Projektinformationen
Die Entstehung eines Kulturraums in West- und Mitteleuropa ist mit der Entwicklung einer spezifischen Form des Christentums ("Christliches Abendland") eng verknüpft. Das Projekt will diese Debatte um eine neue Perspektive bereichern, die erstens davon ausgeht, dass die Zeit zwischen 450 und 650 n.Chr. für die Formation des westlichen Christentums entscheidend war, und zweitens behauptet, dass die christliche Prägung des westeuropäischen Kulturraums nicht allein durch den Verweis auf die traditionellen Parameter "Institutionen" und "Frömmigkeit" beschrieben werden kann. Vielmehr ist zusätzlich nach der inhaltlichen Prägung dessen zu fragen, was "westliches Christentum" eigentlich ausmacht. Das Projekt geht der These nach, dass erst nach Augustin (gest. 430), also in einer Zeit, in der die Herrschaftsstrukturen im Westteil des Imperium Romanum sich dramatisch veränderten, eine Entwicklung eingesetzt hat, durch die wichtige Eckpfeiler einer westlichen christlichen Identität gesetzt worden sind. Nicht einfach die lateinischen "Kirchenväter" zwischen Tertullian und Augustin bilden die Basis des westlichen Christentums, sondern spätere Autoren, die nach der zunehmenden Trennung vom griechischen Kulturraum zwischen 450 und 650 n.Chr. eine eigenständige westliche, lateinische christliche Tradition in Theologie, Kultus und Geschichte ausbildeten.
Projektbeteiligte
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Prof. Dr. Volker Henning Drecoll
Universität Tübingen
Evangelisch-Theologische Fakultät
Lehrstuhl für Kirchengeschichte II (Alte Kirche)
Tübingen
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Prof. Dr. Uta Heil
Universität Wien
Evangelische Theologie
Institut für Kirchengeschichte, christliche
Archäologie und kirchliche Kunst
Wien
Österreich