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Daten zum Projekt

Aufmerksamkeitsstrategien des Videoaktivismus im Social Web

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Initiative: "Originalitätsverdacht?" Neue Optionen für die Geistes- und Kulturwissenschaften (beendet)
Ausschreibung: Folgeanträge Konstellationen (nur nach Aufforderung)
Bewilligung: 04.07.2018
Laufzeit: 3 Jahre

Projektinformationen

Die Kämpfe, die Aktivist(inn)en mittels audiovisueller Bewegtbilder im Social Web ausfechten, verändern sich tiefgreifend. Zivilgesellschaftliche Akteure haben wachsende Probleme, ihre Anliegen zu vermitteln. Ihre Videos konkurrieren innerhalb der Aufmerksamkeitsökonomie sowohl mit der PR von Parteien und Unternehmen als auch mit Hetzbotschaften und populistischer Propaganda in einem "Krieg der Bilder". Zivilgesellschaftliche Akteure sind daher gezwungen, innovative Strategien und Taktiken der Gestaltung, Produktion und Distribution von Videos zu entwickeln. Nichtregierungsorganisationen nehmen beispielsweise die Dienste der Werbeindustrie in Anspruch. Informelle Bündnisse wie die neuen Hashtag-Aktivismen (#metoo, #BlackLivesMatter) setzen auf prägnante Slogans und Affektkaskaden, während sich spezialisierte Kunst- und Medien-Aktivist(inn)en um besonders originelle Videos bemühen. Viele Strategien führen zu Dilemmata zwischen der Ethik politischer Kommunikation und ihrer Effektivität, zwischen deliberativen Idealen und der strategischen Steigerung von Reichweite und Impact. Das Projekt untersucht, wie videoaktivistische Gruppen und Netzwerke auf solche neuen Herausforderungen antworten und im Kontext "hybrider Mediensysteme", in denen Massen- und Netzmedien in Wechselwirkung stehen, um Aufmerksamkeit und Einfluss ringen. Dabei werden sowohl die längerfristigen Strategien als auch spontane Taktiken der Generierung politischer Aufmerksamkeit in den Blick genommen. Im Mittelpunkt steht vor allem ein bestimmter Videotypus: Kampagnen- und Mobilisierungsvideos, die unabhängig von staatlichen, militärischen und wirtschaftlichen Auftraggebern produziert und verbreitet werden.

Projektbeteiligte

  • Dr. Christian Tedjasukmana

    Freie Universität Berlin
    Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften
    Institut für Theaterwissenschaft
    Seminar für Filmwissenschaft
    Berlin

  • Prof. Dr. Jens Eder

    Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf
    Dramaturgie und Ästhetik audiovisueller Medien
    Potsdam-Babelsberg

  • Prof. Dr. Britta Hartmann

    Universität Bonn
    Philosophische Fakultät
    Institut für Sprach-, Medien- und
    Musikwissenschaft
    Abt. Medienwissenschaft
    Bonn