Projekt

Daten zum Projekt

Die radikale Rechte in Deutschland, 1945-2000

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Initiative: Außergewöhnliches
Bewilligung: 11.12.2020
Laufzeit: 6 Jahre

Projektinformationen

Das Erstarken der radikalen Rechten in Deutschland hat auch die Aufmerksamkeit der Wissenschaft auf diese politische Strömung gelenkt. Oft konzentrieren sich wissenschaftliche Analysen jedoch auf gegenwärtige Konstellationen, wie den NSU, die rechtsterroristischen Anschläge in Halle und Hanau oder den Erfolg der AfD. Vertiefte zeithistorische Forschungen blieben bislang rar, sodass der historische Kenntnisstand für die Zeit bis in die 1990er Jahre weitgehend auf älteren sozialwissenschaftlichen Untersuchungen beruht, die anhand von Medienberichten, Selbstdarstellungen, Umfragen und Gerichtsurteilen erste Einblicke geben. Das Projekt hat sich daher eine umfassende, archivgestützt vertiefte und systematische zeithistorische Analyse der Struktur und des Formenwandels der radikalen Rechten in beiden Teilen Deutschlands in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Ziel gesetzt. Es geht insbesondere der übergeordneten Leitfrage nach, durch welche sozialen Praktiken sich die radikale Rechte im generationellen Wandel erneuerte ? von den im Nationalsozialismus sozialisierten Akteuren hin zu einer in der Demokratie und SED-Diktatur aufgewachsenen Kohorte, die seit den 1970er Jahren tonangebend wurde. Dieser Wandel wird gesellschaftsgeschichtlich und akteursorientiert für Ideologie, Organisation, Lebenswelt, Gewalt, Kommunikation und für ihre Bezüge zum Staat analysiert. Zentrales Ziel ist die Etablierung eines langfristig angelegten Forschungsbereiches zur Geschichte der radikalen Rechten. Im Zentrum steht dabei der Aufbau eines geschichtswissenschaftlichen Nukleus in Potsdam, der in ein breites internationales und interdisziplinäres Netzwerk weiterer relevanter Forschungsgruppen, Archive und Bildungseinrichtungen eingebettet wird.

Projektbeteiligte

  • Prof. Dr. Frank Bösch

    Zentrum für Zeithistorische
    Forschung Potsdam e.V.
    Potsdam

  • Prof. Dr. Gideon Botsch

    Moses Mendelssohn Zentrum e.V.
    Europäisch-Jüdische Studien
    Universität Potsdam
    Emil Julius Gumbel Forschungsstelle Antisemitismus
    Potsdam

Open Access-Publikationen