Daten zum Projekt
Initiative: | Pioniervorhaben Exploration (Vollanträge nur nach Aufforderung einreichen) |
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Ausschreibung: | Geistes- und Gesellschaftswissenschaften |
Bewilligung: | 20.12.2023 |
Laufzeit: | 3 Jahre |
Projektinformationen
Situationen des sogenannten "unbekannten Unbekannten (UU)" können zu tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen führen. Unter Situationen des UU werden in dem Projekt beispielsweise die COVID-19 Pandemie oder die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl gefasst. Diese Situationen zeichnen sich dadurch aus, dass handlungsfähige Akteure zwar wissen, was sie erreichen wollen, aber die Handlungsoptionen nur unzureichend durchdringen können. Es ist also unklar, wie in solchen Situationen gehandelt werden soll. Bisherige wissenschaftliche Erklärungen menschlichen Handelns setzen voraus, dass Handelnde über das erforderliche Repertoire effektiver Handlungen verfügen, sodass Handlungen unter den Bedingungen eines UU eigentlich gar nicht möglich sein dürften. Dies widerspricht offenbar der Realität - unsere bisherigen Erklärungen sind also unvollständig. Das Projektteam möchte virtuelle Realität nutzen, um handelnde Akteure in Situationen des UU zu untersuchen. Der Grad des UU wird experimentell skaliert und neurophysiologische und nicht invasive Hirnstimulationsmethoden werden genutzt, um die Mechanismen herauszuarbeiten, unter denen Menschen in UU handeln. Das Projekt soll somit ein neues Forschungsfeld in den Verhaltens- und Neurowissenschaften eröffnen, Situationen des UU besser erforschbar machen und dadurch wesentlich dazu beitragen, dass der Katastrophencharakter von UU-Situationen für Gesellschaften in Zukunft reduziert werden kann.
Projektbeteiligte
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Prof. Dr. Christian Beste
Technische Universität Dresden
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Kognitive Neurophysiologie
Dresden
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Prof. Dr. Bernhard Hommel
Shandong Normal University
Department of Psychology
Shandong Province
China (Volksrepublik)