Daten zum Projekt
Initiative: | Opus Magnum |
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Bewilligung: | 14.10.2019 |
Laufzeit: | 1 Jahr 6 Monate |
Projektinformationen
In den altsyrischen Königtümern des 2. Jahrtausends v. Chr spielten die Paläste eine maßgebliche Rolle für die kulturelle und sozio-politische Entwicklung Syriens. Allerdings sind das System und Funktionieren der Paläste als auch deren kulturelle Rolle noch weitestgehend unklar. Das Opus Magnum will ihre Bedeutung und Rolle für das alte Syrien umfassend darstellen. Es baut auf Erkenntnissen aus den Grabungen im und zum Palast von Qatna (1999 bis 2018) auf. Spektakuläre Entdeckungen wie die königlichen Grüfte brachten einmalige Funde zu Tage, die die Rolle der Kunst in den syrischen Palastkulturen in neuem Licht erscheinen lassen. Die Ergebnisse dieser Forschungsgrabungen sollen vergleichend regional und überregional ausgewertet und historische eingeordnet werden, um ein neue, umfassende Geschichte der altsyrischen Königtümer zu präsentieren. Das innovative Potential des Werkes besteht darin, dass erstmals die soziologische Theorie Bourdieus der "Kapitalsorten" auf dieses Forschungsfeld angewandt wird. Es wird herausgearbeitet, in welcher Weise ökonomisches, soziales, kulturelles und symbolisches Kapital von den altsyrischen Königtümern geschaffen und inwertgesetzt wurden, um Herrschaft zu etablieren und aufrechtzuerhalten. Es soll gezeigt werden, wie dieses Herrschaftssystem maßgeblich auf symbolischer Gewalt basierte. Dabei werden die eigenständige Kulturentwicklung und das spezifische kulturelle Gepräge der altsyrischen Königtümer ebenso herausgearbeitet wie auch deren Vermittlerrolle zwischen den Kulturen an der Schnittstelle zwischen Orient und Okzident. Die Kulturen Syriens, Mesopotamiens, des Ostmittelmeerraumes und Ägyptens werden als frühe Form einer globalisierten Welt verstanden.
Projektbeteiligte
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Prof. Dr. Peter Pfälzner
Universität Tübingen
Philosophische Fakultät
Institut für die Kulturen des Alten Orients
Tübingen