Projekt

Daten zum Projekt

No Parallel? The Fatherly Bodies of Gandhi and Mao

Initiative: Opus Magnum
Bewilligung: 19.06.2019
Laufzeit: 1 Jahr

Projektinformationen

Das geplante Opus Magnum fokussiert auf Bildkulturen, die sich um den "Mahatma" Gandhi und den "Großen Vorsitzenden" Mao im 20. Jahrhundert ausgebildet haben - zwei "Choreographen ihrer (Bild-)Körper", die zu global (an)erkannten "Bio-Ikonen" werden. Die beiden Personen, die bisher nur selten gemeinsam betrachtet worden sind, sollen in einen gemeinsamen analytischen Rahmen gebracht werden, um mit diesem sich eben nicht sofort aufdrängenden transkulturellen Vergleich neue Fragen entwickeln zu können. Das Buch bringt den männlichen Körper in den Blick: Warum sind es die "Mütter" der Nationen, die abstrakt in visuellen Darstellungen erscheinen (Helvetia, Britannica, Mother India), während die Gründungs-"Väter" der Nationen doch Männer aus Fleisch und Blut sind? Wie verändert sich die bildliche Verarbeitung, wenn der Körper des Vaters auftritt? Drei Themenfelder werden untersucht: (a) die (politische) Semiotik von Kleidung; (b) ikonische öffentliche Auftritte (Gandhis Salzmarsch 1930 & Maos Bad im Yangzi 1966); (c) der Tod und das postume Leben des (staatstragenden) Körpers im globalen Bildarchiv. Analysiert werden soll auch das Verhältnis zwischen "verbildlichten Körpern" und der "Macht von Bildern", und zwar in zwei der intensivsten nationalistischen Bewegungen in Asien. In der gewagten Gegenüberstellung zweier sehr unterschiedlicher Körper - der fast nackte abgemagerte Gandhi und Maos korpulente, immer umkleidete Gestalt - wird auch versucht, die sehr unterschiedlichen Nationalismen zu betrachten, deren "Vaterschaft" sie verantworten, säkulare Demokratie vs. sozialistische Ein-Parteien-Autokratie. Es soll gezeigt werden, wie wichtig ihre jeweilige partikulare Körperlichkeit für den emotionalen und moralischen Zugriff war, den diese Männer auf ihren Einflussbereich hatt/ben. Das Werk wird verfasst in Co-Autorschaft von der Sinologin Mittler und der Historikerin Indiens Sumathi Ramaswamy von der Duke University.

Projektbeteiligte

  • Prof. Dr. Barbara Mittler

    Universität Heidelberg
    Zentrum für Ostasienwissenschaften
    Institut für Sinologie
    Gebäude 4120
    Institut für Sinologie
    Heidelberg