Daten zum Projekt
Initiative: | "Originalitätsverdacht?" Neue Optionen für die Geistes- und Kulturwissenschaften (beendet) |
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Ausschreibung: | Konstellationen |
Bewilligung: | 09.05.2019 |
Laufzeit: | 1 Jahr 6 Monate |
Projektinformationen
Das Scheitern ist in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen ein ständiger Begleiter der wissenschaftlichen Praxis, wird jedoch im innerwissenschaftlichen Diskurs und in der Außendarstellung von Wissenschaft kaum thematisiert. Auch seine mitunter produktiven Implikationen werden verschwiegen. Gescheiterte Ansätze oder Experimente können in der Regel nicht publiziert werden, es mangelt an der systematischen Sichtbarmachung erfolgloser Versuche, und Drittmittel werden vor allem auf der Basis greifbarer und (vermeintlich) neuartiger Ergebnisse und vorzeigbarer Erfolge vergeben. Um die Bedingungen für einen produktiven Umgang mit dem Scheitern zu verbessern, sind das Erkennen des Prozesscharakters von Wissenschaft und die eingehende historische Analyse ihrer Kontexte, Formen und Auswirkungen "gescheiterter" Wissenschaft von entscheidender Bedeutung. In unserem Projekt sollen erstmals drei Perspektiven auf das Scheitern in der Wissenschaft zusammengeführt werden, nämlich die der Wissenschaftsphilosophie, der Geschichtswissenschaft und der Literaturwissenschaft, sowie vormoderne und moderne Problembestände aufeinander bezogen werden. Dieses Vorgehen verstehen wir im Sinne einer Problemgeschichte des Scheiterns, in der die verschiedenen Formen, Funktionen, Semantiken und Praktiken scheiternder Wissenschaft, wie sie uns in ausgewählten Fällen der Wissenschaftsgeschichte entgegentreten, auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede hin befragt werden. "Scheitern" hat eine epistemologische Seite (Irrtum) und eine praxeologische Seite (Scheitern als Zuschreibung), deren wechselseitige Verschränkung es zu erhellen gilt.
Projektbeteiligte
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Dr. Michael Jungert
Universität Erlangen-Nürnberg
FAU Kompetenzzentrum für interdisziplinäre
Wissenschaftsreflexion (ZIWIS)
Erlangen
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Dr. Sylvia Brockstieger
Universität Heidelberg
Neuphilologische Fakultät
Germanistisches Seminar
Heidelberg
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Dr. Mona Garloff
Universität Innsbruck
Institut für Geschichtswissenschaften und
Europäische Ethnologie
Innsbruck
Österreich