Projekt

Daten zum Projekt

- Intelligente Systeme Wasser - Die Kanaldetektive; die Suche nach multiresistenten Keimen im Kanalnetz

Initiative: zukunft.niedersachsen (nur ausgewählte Ausschreibungen)
Ausschreibung: Innovation an Fachhochschulen - Förderlinie 2
Bewilligung: 15.03.2023

Projektinformationen

Das Abwasser urbaner Räume steckt voller Informationen zu den Lebensgewohnheiten und der Gesundheitslage seiner Bevölkerung. Der Bürger scheidet Drogen, Medikamente aber auch Viren und Bakterien über die Toilette in das Kanalnetz aus. Spätestens seit der Corona-Pandemie sind Abwasserkanäle und Kläranlagen in den Fokus der Forschung gerückt. Die Konzentrationen der über Fäkalien ins Abwasser ausgeschiedenen SARS-CoV2-Viren sollten Auskunft geben zur Entwicklung der Durchseuchung der Bevölkerung. Ein ebenso aktuelles Thema an der Schnittstelle Gesundheitsvorsorge und Abwasser sind multiresistente Keime, wie sie von Infizierten vor allem in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen aber ebenso auch in Privathaushalten ausgeschieden werden. Im Rahmen des Forschungsvorhabens finden die Messungen innerhalb des städtischen Kanalnetzes statt, um räumlich detaillierte Informationen zu den Eintrittspfaden zu erhalten und eine Einschätzung der vorhandenen Resistenzen über den Querschnitt der angeschlossenen Bevölkerung zu gewinnen. Die Arbeiten werden exemplarisch für das Stadtgebiet Celle in Kooperation mit der Stadtentwässerung Celle und dem AKH Celle durchgeführt. Um aus dem Abwasser die Daten zu erhalten, beschäftigen sich die Kanaldetektive mit der Entwicklung und Erprobung sogenannter passiver Probenehmer, der Etablierung von Laborprotokollen zur Probenaufbereitung mit molekularbiologischen Methoden (PCR) zum Nachweis multiresistenter Gene sowie der Entwicklung von KI-gestützten und heuristischen Methoden zur Optimierung der Probenahmestandorte. Dabei gilt es aus Gründen der Kostenersparnis mit einem Minimum an Probenahmepunkten eine hinreichend detaillierte räumliche Information zu erhalten, die eine zuverlässige Rückrechnung auf die Eintrittspfade der Keime zulässt.

Projektbeteiligte

  • Prof. Dr.-Ing. Markus Wallner

    Ostfalia Hochschule für
    angewandte Wissenschaften
    Fakultät Bau-Wasser-Boden
    Siedlungswasserwirtschaft
    Suderburg

  • Prof. Dr. Frank Klawonn

    Ostfalia Hochschule für
    angewandte Wissenschaften
    Fachbereich Informatik
    Information Engineering
    Wolfenbüttel

  • Prof. Dr.-Ing. Regina Nogueira

    Universität Hannover
    Fakultät für Bauingenieurwesen und Geodäsie
    Institut für Siedlungswasserwirtschaft
    und Abfalltechnik
    Hannover